Wege zu einer gerechteren Besteuerung

Langfristig soll die Wirtschaft das Ziel der Bedarfsdeckung aus eigenem Antrieb verfolgen. Aufgeklärte Konsumenten wollen dabei zunehmend Naturschutz, Schonung von Rohstoff-vorkommen, kurz alle Aspekte der Nachhaltigkeit einbeziehen. Weitere Forschung, vor allem aber auch Bildung und breite Aufklärung benötigen jedoch Zeiträume von einigen Jahren.

Dem Staat kommt daher noch übergangsweise eine heute übliche Wirtschaftspolitik zu. Aufbauende und regenerative Maßnahmen zur Förderung und Entwicklung der Natur und Geneseverfahren für Menschen werden daher für eine gewisse Zeit noch durch Steuererleichterungen oder Förderungen gestützt:

Einführung einer progressiven Vermögenssteuer für Private und Unternehmen mit einem begrenzten Freibetrag.

 

Im Ausland lebende ausländische Besitzer erhalten keinen Freibetrag.

 

Dies hätte eine schrittweise Rückholung der großen Besitztümer von den meist anonymen Finanzakteuren zur Folge.

 

Kleine und mittlere Unternehmen würden so gestärkt und besser positioniert werden. Dezentralisierung würde für alle interessant.

Große Besitztümer würden sich nicht mehr in wenigen Händen befinden, sondern auf viele Menschen und Organisationen überführt werden. Mieten und Pachten würden erwartungsgemäß günstiger.

Eine Transaktionssteuer drosselt auf den sich verselbstständigten Finanzmärkten die Transaktionsgeschwindigkeit und dämmt deren Beherrschung der Realwirtschaft ein. Die Vertreter der Mikro-Steuer-Initiative in der Schweiz haben ausgerechnet, dass schon bei 0,05 % Transaktionssteuer ca. 100 Milliarden Franken eingenommen werden, wenn die Transaktionen trotz der Steuer in gleicher Höhe getätigt werden würden.

Damit könnten dem Staat große finanziellen Spielräume eröffnet werden für eine Stärkung des Kultur-, Bildungs- und Umweltschutzsektors. Diese Aufgaben werden dann nach und nach in die Verantwortung des freien Kulturlebens überführt. 

Steuern auf Gehalt sowie Sozialabgaben der Arbeitenden bis zu Einkommen von z.B. € 70 000 sind drastisch zu reduzieren und schrittweise abzuschaffen, ausgenommen der Sozialversicherungsbeiträge.

Sozial- und umweltfreundlich hergestellte Produkte und besonders Dienstleistungen, die der Gesundheit förderlich sind, könnten preiswerter werden, wenn durch entsprechende Steuern für gegenteilig agierende Unternehmen und deren Produkte eine Umverteilung oder Steuerminderung erreichbar wäre. Auch diese Aufgabe wird langfristig durch Aufklärung und Bildung der Konsumenten ein Selbstverwaltungsziel der assoziativen Wirtschaft werden.

Eine gerechte Besteuerung von Unternehmen wird auch durch das auf europäischer Ebene diskutierte Lieferkettengesetz ermöglicht. Eine transparente Wertschöpfungskette (Lieferkette) ermöglicht zum einen den Kunden eine bewusste Kaufentscheidung, da sie positive und negative Einflüsse auf Mitmenschen und Umwelt (Mitwelt) durch das zu erwerbende Produkt bewerten können. Ebenfalls ermöglicht die Steuer dem Staat höhere Einnahmen für Produkte mit externalisierten finanziellen Effekten als Ausgleich der entstehenden Ökologiekosten. Externalisiert bedeutet: Produkte haben Auswirkungen auf Mitmenschen und Mitwelt, deren negative Folgen nicht vom Unternehmen getragen werden. Durch eine höhere Steuer gilt es, hier Preisgerechtigkeit im Sinne der Nachhaltigkeit zu schaffen.