Therapiefreiheit im Gesundheitswesen

Therapiefreiheit bedeutet Vielfalt ermöglichen für individuell abgestimmte Therapien. Unterschiedlichkeit zeichnet uns Menschen aus. Häufig haben auch die Lebensverhältnisse Einfluss auf eine Krankheit sowie auf den Verlauf der Gesundung. Zusammen mit Ärztinnen und Ärzten sowie Therapeutinnen und Therapeuten in zertifizierten Heilberufen kann aus der Angebotsvielfalt über das individuelle Heilkonzept entschieden werden. Manch einer möchte das neueste Medikament aus der pharmazeutischen Industrie, andere wählen eine Standardtherapie oder suchen therapeutische Konzepte, die nicht nur auf die physische Leiblichkeit des Menschen fokussiert sind, sondern auch die seelische und geistige Seite mit einbeziehen. 

Auch die Ebenen, auf denen Krankheitsursachen gesucht werden, können verschieden sein: von individuellen psychologischen Faktoren über Vererbung oder seelische Prädispositionen durch Vorfahren bis hin zu Ursachen in vergangenen Leben im Sinne von Reinkarnation. Grundlage und Voraussetzung einer freien Therapiewahl (statt Therapiefreiheit) ist, dass ärztliche Fachleute eine zertifizierte Ausbildung in einem Heilberuf abgeschlossen haben. Heilen benötigt Wissen, um einem anderen Menschen zu helfen und sein Vertrauen rechtfertigen zu können. 

 

Das Gesundheitswesen wird hierdurch nicht unbezahlbar. In der integrativen Medizin kann unter anderem aus chinesischer Medizin, homöopathischen Mitteln oder anthroposophischer Medizin gewählt werden. Das muss nicht teurer sein als der Rückgriff auf patentgeschützte Medikamente. Der erste Schritt ist stets der Weg zu einem umfassenden Kenntnisstand.  Darüber hinaus ist im Gesundheitswesen ein Umdenken notwendig. Gesundheit des Menschen ist unentflechtbar mit der Gesundheit der Erde – also mit der Gesundheit von Tieren, Pflanzen und Ökosystemen – verbunden. Die Dramatik dieser Verflechtung zeigt das Überspringen von Krankheiten aus dem Tierreich zum Menschen (Zoonosen). Somit ist nicht nur eine patientenzentrierte Medizin, sondern ebenso die Möglichkeit eines umfassenden One-Health- oder Planetary-Health-Ansatzes gefordert. Gerade durch Therapievielfalt können Patienten mit ihren individuellen Entscheidungen eigenverantwortlich bereits zum jetzigen Zeitpunkt zu einem Umdenken beitragen.

Besonders ältere Menschen, die gerade eine Patientenverfügung erstellen, sehen sich vor die Entscheidung gestellt, welche lebensverlängernde Maßnahmen sie im Fall der Fälle angewandt haben wollen.

 

(s. auch Infektionsschutz im Rechtsleben)

Was wissen wir über die integrative Medizin? Sind wir Mitglieder in einer Krankenkasse, die Wahlfreiheit unterstützt? Nach welchen Kriterien findet die Auswahl einer Hausärztin oder eines Hausarztes statt?