Abschlusszeugnis versus individuelle Beurteilung

Als Vereinfachung ist eine Standardisierung ein erster Schritt. Doch es darf nicht bei der Standardisierung allein stehen bleiben. Was sagt ein zentrales Abitur über Bildungsschwerpunkte einer Schule oder Stärken und Schwächen eines Lernenden aus? Fachhochschulen und Universitäten brauchen die Möglichkeit, Zugangsvoraussetzungen frei zu bestimmen (bis hin zu Eingangsprüfungen), insofern dies der jeweilige Studiengang aus seiner Konzeption heraus rechtfertigt. So gibt die Note eines Zentralabiturs über die Kreativität einer Bewerberin für ein Designstudium so gut wie keine Auskunft.

Es muss für Schulen möglich werden, Fähigkeiten, die Lernende auf Grund eines Bildungsschwerpunktes der Schule erworben haben, im Abschlusszeugnis zu dokumentieren. Die Fähigkeit eines Menschen, sich eigenständig Themen erarbeitet zu haben – gelernt zu haben, wie gelernt werden kann – ist wichtiger als eine Benotung aufgrund von abgefragtem Fachwissen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Ein Beispiel für eine Alternative zum Zentralabitur ist das International Baccalaureate.

https://de.wikipedia.org/wiki/International_Baccalaureate

Schüler sollten das Recht haben, bei den Lehrenden auch eine qualifizierte Beurteilung zu erhalten.