Die Fragilität unseres Wirtschaftssystems tritt durch jede weitere Krise schonungsloser zu Tage. Wem also gehört eigentlich die Welt, die Wirtschaft, die Unternehmen? Kommen wir mit unseren alten Begriffen von Arbeit, Kapital und Eigentum weiter? Teile unserer Geld- und Wirtschaftspraktiken zerstören oder schädigen unsere natürlichen, sozialen menschlichen und kulturellen Lebensgrundlagen. Wie gehen wir mit der Hybris eines immerwährenden Wachstums um? Eher wirtschaftlich orientierte Interessensvertreter nehmen teilweise immer mehr Einfluss auf UNO, WHO, Medien, Politik, Universitäten und Wissenschaft. Damit zugrundeliegende Ursachen im Finanz- und Wirtschaftssystem verändert werden können, bedarf es einer Analyse und umsetzbarer Vorschläge.
In einer solidarischen und humanen Wirtschaft stehen die Menschen mit ihren Bedürfnissen (materiell, sozial und kulturell) im Mittelpunkt. Es geht um die Entwicklung des Einzelnen sowie der ganzen Menschheit. Dazu müssen Natur- und Wirtschaftsprozesse ganz neu ergriffen und nachhaltig gestaltet werden. Das Geld hat diesem menschen- und naturwürdigen Prozess zu dienen und nicht umgekehrt, wie das heute der Fall ist.
Eine solidarische Wirtschaft ist bestrebt, nachhaltig hergestellte gesunde Lebensmittel, Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Die natürlichen Grundlagen, Erde, Wasser, Luft und Rohstoffe, gilt es besser vor Raubbau zu schützen.
Unsere Art, mit Geld und Kapital umzugehen, konfrontiert uns mit erschütternden Fakten. Die Geldvermögen in Deutschland haben sich seit 1999 von 3.1 auf 6.1 Milliarden Euro fast verdoppelt.
In den Köpfen der meisten Investmentmakler, Banker und Zeitgenossen hat sich die Vorstellung festgesetzt, dass Geld als Ware gehandelt werden kann und darf. Dies führte zur Abkopplung von der Realwirtschaft.
Eine neue Macht haben Finanzkonzerne wie BlackRock, Vanguard oder State Street gewonnen. Sie sind die neue Hybris. Mit den Geldern von Banken, Versicherungen, Staaten und Privatanlegern (ETF) nehmen sie massiven Einfluss auf Börsen und Aktiengesellschaften.
Finanzprodukte und deren 20 handelnde Konzerne verwalten 2019 ein Kapital von 44.335 Milliarden US-$. Zum Vergleich belief sich das Bruttoweltprodukt (BWP) 2014 auf 77.451 Milliarden US-$. Diese Konzerne kontrollieren die Hälfte der Weltwirtschaft über ihre Beteiligungen an den Aktiengesellschaften und Fonds.
Bei der Entstehung von Preisen lässt sich erkennen, welche Impulse und Kräfte in der Volkswirtschaft wirksam sind. Dies besonders, wenn ein Wert mit einem anderen Wert in Wechselwirkung tritt. So entsteht eine aufeinander wirkende und fluktuierende Zirkulation.
Ein gesundes Unternehmenswesen sorgt für alle Mitarbeiter, indem es die Grundbedürfnisse durch Einkommen deckt. In einer arbeitsteiligen Welt arbeitet der Kollege ebenso für sich wie für die anderen Mitarbeiter. So erhält die Arbeit einen Sinn und wertmäßig einen Ausgleich.
Eine bevorstehende globale Rezession könnte zur Folge habe, dass viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. Um das zu verhindern, hat die Regierung ein nie zuvor dagewesenes Konjunkturpaket beschlossen. Dessen größter Bestandteil ist das Kurzarbeitergeld.
Ohne freie Unternehmen kann es keine freie Wirtschaft geben. Freiheit ist nicht zu verstehen ohne notwendige Rahmenbedingungen, die eine zukunfts-orientierte Wirtschaft und Gesellschaft so dringend benötigt.
Wir beanspruchen in der Zusammenarbeit mit anderen jeweils nur denjenigen Teil der gemeinsamen Erlöse, der uns nach Gesetzen und Vereinbarungen zusteht. Wir treten dafür ein, dass entstehende Verluste solidarisch getragen werden und dass Überschüsse der Gemeinschaft zugutekommen.
Wir beanspruchen in der Zusammenarbeit mit anderen jeweils nur denjenigen Teil der gemeinsamen Erlöse, der uns nach Gesetzen und Vereinbarungen zusteht. Wir treten dafür ein, dass entstehende Verluste solidarisch getragen werden und dass Überschüsse der Gemeinschaft zugutekommen.
Wir engagieren uns in unserer Arbeit in Unternehmen genauso, wie in allgemeinwohl-orientierten Initiativen und Unternehmungen und erwarten auch hier, dass sie diesem dauerhaft dienen und in keiner Weise egoistischen Interessen anheimfallen.
Menschen wollen arbeiten. Es ist ein Grundrecht und -bedürfnis. Wir benötigen neue, unkomplizierte Zugänge zu gewerblicher wie unbezahlter Arbeit. (Siehe UN Menschenrechte, Artikel 23 UN- Menschenrechtskonvention.)
Durch Assoziationen kommen wir von der heutigen naturvernichtenden Überproduktion zu einer bedarfsorientierten Versorgung der Mitmenschen. Die meisten Bedarfsgüter stammen dabei aus der Region.
In Mitteleuropa stehen jedem Bürger bis zu 2.500 m2 Fläche für die landwirtschaftliche Produktion und Ernährung zur Verfügung. Mitverantwortung und Sicherheiten können z.B. durch Konsumentenkreise geschaffen werden, die sich mit Landwirten arrangieren.
Wir engagieren uns in Initiativen und schätzen bewährte Rechtsstrukturen, die vor allem auch die Anerkennung gemeinnütziger Zwecke umfassen wie Stiftung, Eingetragener Verein, Genossenschaft, eGmbH, GmbH. und Aktiengesellschaft.
Wir engagieren uns dafür, dass, wo immer wir mitarbeiten, zusätzlich zu Gewinn- und Verlustrechnungen und Bilanzen eine Wertebilanz oder eine Gemeinwohlbilanz erstellt und publiziert wird.
Wir engagieren uns, wo immer wir arbeiten, für gegenseitige Wertschätzung: Dies erfordert, dass alle Mitwirkenden mit ihren Bedürfnissen, Erwartungen, und Fähigkeiten angesprochen und gefördert werden.
Wir schätzen die Ideale „Freiheit – Gleichheit – Solidarität“ vor allen anderen. Wir üben, sie in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen, sie zu leben und anderen zuteil werden zu lassen.